09.09. – 13-09-2020 Donau und Donaudelta

Aus den Bergen hinaus war mein nächstes Ziel die Donau und vor allem das Donaudelta, was mir mehrmals empfohlen wurde. Quer durch Rumänien und über eine Fähre in Galati ging es dann zu einem schönen ruhigen Fleck direkt an der Donau kurz vor dem Delta, mit Feuerstelle und wieder mit herrlichstem Sonnenuntergang. Für die nächsten Tage im Donaudelta habe ich mich für einen kleinen Campingplatz in dem kleinen Ort Murighiol entschieden. Der Campingplatz war im Prinzip ein Garten neben einem Gästehaus. Der Platz heißt „Camping Delta“, wie auch die gleichnamige Seite auf Facebook. Als ich dort ankam, war niemand da, aber an dem Tor stand eine Telefonnummer, da habe ich natürlich mal angerufen. Der Besitzer Ovidiu ging heran und entschuldigte sich, er ist in ein paar Stunden wieder da, aber ich soll einfach das Tor öffnen, reinfahren und mich einrichten. Gut, wenn er das so sagt, das lass ich mir nicht zweimal sagen 😉 Dusche, Toilette, frisches Leitungswasser war alles vorhanden und es war alles sauber, klein aber sehr gemütlich, ich hab mich wie zuhause gefühlt.

Ein paar Stunden später kam Ovidiu zurück mit verbundenem Arm…. Er hatte sich am Vorabend bei Gartenarbeiten den Arm verletzt. Im Hinterkopf hatte ich schon um die Bootstour ins Donaudelta gebangt, die man bei ihm auch buchen konnte. Er hat dann aber gleich erzählt, dass er am nächsten Morgen eine Bootstour anbietet, er als Guide mitfährt und ein Freund das Boot fährt, cool. Die Bootstour ging am nächsten Morgen direkt um 6 Uhr früh los. Das frühe Aufstehen war erstmal ungewohtn auf so einer Reise, aber hat sich im Nachhinein mehr als gelohnt. Das Biosphärenreservat Donaudelta hat eine lange Geschichte und ist das drittgrößte Naturschutzgebiet weltweit, gemessen an der Artenvielfalt. Es gibt aktuell ca. 5200 verschiedene Tier- und Pflanzenarten.  Ovidiu hat erzählt, er fährt seit er 7 Jahre alt ist ins Delta und kennt sich dementsprechend gut aus, Er konnte Vögel benennen, wo ich noch nicht einmal gesehen habe, dass dort gerade ein Vogel war 😀 Gesehen haben wir Pelikane,Kormorane, Seeadler, verschiedene Reiherarten, Eisvögel, Storche, Enten und noch viele mehr. Es war ein sensationelles Naturerlebnis erster Güte. Vielen Dank nochmal an Ovidiu, der die Tour trotz seiner Verletzung durchgezogen hat. Du findest ihn bei Facebook unter „Camping Delta“ und „Danube Delta Trips“. Nach drei Stunden, unzähligen schönen Eindrücken und Fotos waren wir dann am Bootsanleger zurück.

Ich habe dann später noch einer Mittagsempfehlung gefolgt und mir eine traditionelle Fischsuppe geholt, 400g Fisch und 400g Suppe waren super lecker und haben gut gesättigt. Am nächsten Tag habe ich mir noch die naheliegenden Ruinen Cetatii Halmyris angeschaut. Die Geschichte dieser Festung geht bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. zurück. Hier wurde rumänische Geschichte geschrieben und man kann sagen, dass hier die Grundsteine des Landes gelegt wurden. Auch hier habe ich noch einiges mehr an Informationen von Ovidiu erhalten, als auf den Informationstafeln in den Ruinen standen.  Die restlichen Tage habe ich hier mit Sachen verbracht, die sonst ein wenig auf der Strecke bleiben, wie Bus aufräumen, Wäsche waschen, Bilder sortieren usw….