24.09. – 25.09.2020 Heiße Quellen in Rupite und Einreise Griechenland

Nach dem Rila-Gebirge wollte ich dann auch allmählich nach Griechenland einreisen. Dazu war es nötig, online ein Einreiseformular auszufüllen und einen aktuellen negativen PCR-Test (Corona) vorzulegen. Ein ehemaliger Kollege, ursprünglich aus Sofia, konnte mir die Info geben, dass das letzte Testlabor in Bulgarien für einen offiziellen Test in Sandanski liegt, das ist unweit der Grenze zu Griechenland. Somit bin ich am 24.09.2020 in das Labor gefahren und habe mich testen lassen, dies erfolgte mit einem Mund- und Nasenabstrich. Das Ergebnis konnte ich am nächsten Morgen zwar online einsehen, allerdings musste ich noch einmal in das Labor, um mir einen Ausdruck mit Stempel und Unterschrift abzuholen.

Auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht, nicht allzuweit von Sandanski entfernt, bin ich auf die heißen Quellen von Rupite gestoßen. Diese lagen etwas südlich von Sandanski. Dort angekommen war ich erst einmal irritiert, was das Ganze so auf sich hat… Durch heißes Vulkangestein ca. 30m unter der Erdoberfläche treten Gase aus dem Erdinneren nach oben und erhitzen das dort fließende Wasser so stakr, dass die Temperatur des Wasser an der Quelle bei 74°C liegt. Das Wasser fließt dann durch kleine Kanäle in verschiedene Becken und je nach Entfernung des Beckens zur Quelle, haben die Wasserbecken Temperaturen von ca. 35°C, mal mehr, mal weniger.

Die Einheimischen haben sich sogar an der Quelle heißes Wasser zum späteren Trinken abgefüllt. Später habe ich noch erfahren, dass das Wasser für Trinkkuren verwebndet wird, da es sehr mineralhaltig ist und dementsprechend für verschiedenste Heilungsanwendungen benutzt wird. Ich habe mir dann auch die eine oder andere Thermoskanne mit dem heißen Wasser abgefüllt, abkühlen lassen und mein Trinkwasservorrat damit aufgefüllt und tatsächlich schmeckt das Wasser sehr bekömmlich.

Nach kurzer Beobachtung der Lage, habe ich mir meine Badehose angezogen und mich mal in die verschiedenen Becken getraut, anfangs sehr heiß, was für mich schwerer ist, als in kalte Becken zu gehen, aber nach kurzer Zeit sehr gemütlich und entspannend. Legt man sich im Becken in die Nähe des Zuflusses von den kleinen Kanälen, kann man selbst entscheiden, wie heiß man das Wasser am Körper abbekommen möchte. Ein wahnsinns Naturspektakel.

Nach kurzer Zeit bin ich mit Einheimischen ins Gespräch gekommen und wie so oft, war auch wieder jemand dabei, der früher mal eine ganze Weile in Deutschland gearbeitet hat und noch gut Deutsch konnte, er heißt Ivan und meinte noch  er nennt sich manchmal „Ivan, der Schreckliche“. Ein sehr freundlicher und lustiger älterer Herr, er hat mir noch Hilfe angeboten, falls es Probleme mit dem Testlabor gibt, er kannte dort zufälligerweise auch indirekt das Personal, wir hatten daraufhin noch Telefonnummern ausgetauscht. Dann wurde mir auch direkt noch erklärt, wie man sich traditionell an der heißen Quelle mit dem Schlamm einreibt, ihn trocknen lässt und erst dann wieder im Wasserbecken abspült. Das hab ich mir natürlich nicht entgehen lassen, wenn man schonmal im Naturspa ist. Hier ist dann mal ein eher außergewöhnliches Selfie entstanden 😀

Da es keine Öffnungs- bzw. Schließungszeiten gibt, ist ja schließllich Naturspa, bin ich um 22 Uhr nochmal eine kleine Runde kurz vorm Schlafengehen ins Becken. Sternenklarer Himmel und Fledermäuse über dem Gebiet waren zu beobachten und ich musste aufpassen, dass ich nicht dort im Becken schon einschlafe.

Am nächsten Morgen noch einmal ins Becken und danach bn ich auch gleich nah Sandanski ins Testlabor gefahren. Am Morgen habe ich online schon gesehen, dass mein Test negativ war und ich nur noch den schriftlichen Teil abholen musste. Das ging relativ schnell und ich bin dann auch gleich in Richtung Grenze gefahren. Dort eingereiht an der PKW-Schlange habe ich leider Zeit verloren, denn 5 Autos vor mir hat mich dann ein Beamter an die LKW-Schlange gewunken, wo meist nur 1-2 LKW standen. Naja dort kurz alles an Papierkram vorgezeigt, war ich dann nach 2 Minuten auch fertig und durfte nach Griechenland, auch Hellas genannt, einreisen.