18.09.2020 Schipka-Pass und die Stadt Plovdiv

Auf dem Weg vom Schwarzen Meer nach Westen, dort habe ich mir noch das Rila-Gebirge herausgesucht, bin ich über den Schipka-Pass im Balkangbirge gefahren. Um genauer zu sein, bin ich den Pass hoch gefahren und dann etwas abseits der Hauptstraße, eine lange sehr schlechte Straße zu einem monumentalen Denkmal abgebogen. Die Straße bzw. eher der Weg bestand aus holprigem Forstweg und teilweise alten Straßenplatten, ich glaub es ging gut 10km über diese Buckelpiste, da hat sich das Fahrwerk vom Bus natürlich wieder sehr gefreut….

Angekommen an einem großen Platz mit Wiese hintendran, habe ich erstmal Kaffepause gemacht und das Landschaftsbild genossen. Sehr auffällig war dieses enorm große Fackel-Denkmal und im Hintergrund auf dem Gipfel dann das Buzludscha-Denkmal, dazu später mehr.

Als ich meinen Kaffe so getrunken hab, ist mir ein leichter Dieselgeruch unter dem Auto aufgefallen, ich dachte nur, hoffentlich hab ich mir nicht den Tank bei dieser (Tor)tour hierher aufgerissen… Hab mich dann schnell mal unters Auto gelegt und geschaut, die Tankaußenseite war fast komplett nass, aber es war zum Glück nicht der Tank vom Fahrzeug. Schnell habe ich dann eine lockere Schlauchverbindung gefunden, die ich beim Umbau vom Tank zur Pumpe für die Dieselstandheizung verlegt hatte. Dort tropfte es schon ganz ordentlich raus. Es war eine ziemliche Fummelei und Sauerei, die Verbindung wieder zu reparieren, aber im Endeffekt gut, dass ich die Ursache schnell gefunden habe und beheben konnte, sonst wäre ich noch irgendwo in der Pampa ohne Sprit liegen geblieben.

Nachdem der kleine Schaden mit großer Auswirkung repariert war, bin ich weiter hoch gefahren zu dem Buzludscha-Denkmal, was aussieht wie ein UFO, so wie man es sich vorstellt. Das Denkmal ist ein Relikt aus den sozialistischen Zeiten Bulgariens. Es wurde 1981 eingeweiht und seit dem Untergang des Sozialismus 1989 leidet es unter stets schlechter werdendem Zustand. Hauptursache hierbei ist Vandalismus und mutwillige Zerstörung. Mittlerweile wird das Gebäude auch 24h und 7 Tage die Woche überwacht und der Zutritt ins Innere ist gesperrt. Als ich in die Nähe des Gebäudes kam, wurde mir dann tatsächlich etwas anders. Diese monumentale Struktur mit dem unübersehbaren Zerfall hatte mir das Gefühl gegeben, in ener anderen Zeit und Welt zu sein, um nicht zu sagen, dass es sogar leicht unheimlich war, was auf den Bildern sicher nicht so rüber kommt. Auf jeden Fall sehr interessant und beeindruckend, so etwas noch live zu gesehen zu haben.

Auf meinem weiteren Weg habe ich noch einen Abstecher nach Plovdiv gemacht, die zeitgrößte Stadt Bulgariens und 2019 eine der beiden europäischen Kultuhauptstädte. Im Wesentlichen habe ich mir die Altstadt angeschaut. Sehr schön anzusehen waren neben den kleinen Gassen mit Cafes, Restaurants und Läden, ein paar alte Ausgrabungsstätten, die Teil der Stadt wurden und heute für Veranstaltungen genutzt werden. Daneben gibt es auch schöne Parks mit Teichen und kleinen Wasserparks zu sehen. Übernachtet habe ich außerhalb der Stadt am Ufer des Flusses Maritza, bevor es am nächsten Tag weiter ging ins Rila-Gebirge.