30.04. – 03.05.2021 Vikos und Aoos Schlucht

Die Vikos Schlucht liegt im Westen Griechenlands. Die Region rund um die Schlucht ist unter anderem auch für ihre alten Steinbogenbrücken bekannt. Das besondere an der Schlucht ist, dass sie sogar im Guinnessbuch der Rekorde als tiefste Schlucht der Welt steht. Am tiefsten Punkt soll sie von bis zu 1000m hohen Kalksteinwänden umgeben sein. Mit Laura und Uli zusammen hatte ich eine Wanderung durch die Schlucht geplant, einfache Strecke ist ca. 13km.  Ein- und Ausstiegspunkte waren Monodendri im Süden und Vikos im Norden. Wir kannten die Gegebenheiten in der Schlucht nicht und haben uns deshalb gegen eine Hin- und Rückwanderung vom selben Punkt aus entschieden. Gelöst haben wir das so, dass ich ab Monodendri starte und Laura und Uli von Vikos aus starten.

Am Tag vor der Wanderung haben wir uns allerdings noch in Monodendri getroffen, um an 2 Aussichtpunkten schonmal einen Eindruck der Schlucht zu bekommen. Von Monodendri aus konnten wir gemeinsam zum Kloster Moni Agias Paraskevis gehörigen „Balkon“ laufen. Hierbei handelt es sich um einen in den Fels gehauenen alten Pfad zu Höhlen, die früher bewohnt waren. Der Pfad liegt angeblich teilweise 400m über dem Grund der Schlucht, ist nicht gesichert aber breit genug. Kurz vor den Höhlen gibt es einen Mauerrest mit einer Tür. Das hatte schon fast etwas bezauberndes, wie als wenn man eine Tür in eine andere Welt oder Zeit passiert. Dem Pfad entlang folgend gibt es noch ein paar Mauerreste, die die alten Behausungen etwas erahnen lassen. Wir haben die Aussicht genossen und sind nach einer ausreichenden Pause zurück zum Auto gelaufen und wir sind noch zum Oxia Aussichtspunkt gefahren. Dieser liegt ca. 300m oberhalb des vorher besichtigten „Balkons“. Von Oxia Aussichtspunkt, was auf Deutsch übersetzt „Buche“ heißt, hatten wir einen sehr beeindruckenden Blick in die Schlucht nach Norden. Eine weitere kleine Schlucht zeigt in östliche Richtung. Wie sich bei der Wanderung dann herausstellte, ist die Vikos Schlucht mit sehr vielen Buchen bewachsen, was den Namen „Oxia“ dann auch erklärt. Auf dem Rückweg nach Monodendri haben wir noch an einem Steinwald Halt gemacht und sind natürlich hier und da ein wenig dran rumgeklettert 😉 Der Steinwald besteht aus natürlich gestapelten Kalksteinplatten, die sich im Laufe der Zeit zu einer Art Wald geformt haben. Laura und Uli sind später mit ihrem LKW nach Vikos gefahren.

Am nächsten Morgen sind wir dann wie gplant gegensätzlich losgelaufen. Ich von Monodendri aus und Laura und Uli von Vikos. Wir haben uns in der Mitte der Schlucht getroffen, Mittagspause gemacht und schließlich noch die Fahrzeugschlüssel ausgetauscht. Kurz bevor es für mich wieder an den Ausstieg der Schlucht ging, bin ich noch an den Voidomatisquellen vorbeigekommen. Der Fluss Vikos heißt ab dann Voidomatis. Hier was es super, wieder mal das Eisbaden zu zelebrieren. Und glaubt mir, auch in Griechenland ist frisches Quellwasser aus dem Berg ganz schön kalt 😀 Nach dieser Erfrischung bin ich dann die letzten Höhenmeter nach Vikos gelaufen und nach einigen Hundert Metern, stand auch schon der LKW von Laura und Uli am Straßenrand. Hier habe ich dann bei schöner Aussicht und Sonne auf die beiden gewartet, sie waren mit meinem Bus noch zwei nahe gelegene Steinbrücken besuchen.

Am nächsten Tag bin ich dann weiter zur Aoos Schlucht, nordöstlich der Vikos Schlucht. Hier habe ich von einem Klettersteig gelesen, den ich noch gehen wollte.  Auf dem Weg dorthin habe ich mir auch eine der alten Steinbrücken angesehen. Halt gemacht habe ich dafür bei der Klidonia Steinbrücke, nahe dem gleichnamigen Ort. Genutzt wird die Brücke Fußgängern zur Überquerung des Fluss Voidomatis, wo ich am Tag zuvor an dessen Ursprung noch Baden war. Nach den wunderschönen Eindrücken der Brücke und der Umgebung, bin ich weiter nach Konitsa gefahren. Hier gab es einen Parkplatz direkt an der nächsten Steinbrücke, wo auch die Wanderung in die Aoos Schlucht beginnen sollte. Dort am Abend noch ausgeruht, soweit es ging, denn der Platz war offensichtlich sehr beliebt bei jugendlichen Feierlichkeiten am späten Abend :-D, bin ich am nächsten Tag nach dem Frühstück flussaufwärts in die Schlucht gewandert. Ein kleines Hinweisschild mit einem Klettersteig hat mir auch gezeigt, dass es der richtige Weg war. Auf der rechten Seite flussaufwärts war es ein reiner Wanderweg, bis ich einem kleinen Abzweig durch den Wald gefolgt bin, der dann mit der ersten kleinen Seilbrücke den Anfang des Klettersteigs markierte. Ab hier ging es dann über den Fluss und wieder flussabwärts zurück nach Konitsa an die Steinbrücke. Der Klettersteig ließ sich sehr gut laufen und war mit leichten und mittelschweren Passagen gespickt, Highlight war eine Aluleiter, die mittendrin installiert war 😀 Es hat sich auf jeden Fall noch gelohnt, diesen schönen Klettersteig direkt am Fluss mitzunehmen. Der Rundweg war 9 km lang und mit Pause war ich knapp über 3 h unterwegs.